Herzinsuffizienz
Definition:
Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist das Unvermögen des Herzens, das zur Versorgung des Organismus erforderliche Blutvolumen zu fördern!
Je nachdem, welche Herzkammer hinsichtlich ihrer Auswurfleistung beeinträchtigt ist, kann man unterscheiden zwischen der…
- Linksherzinsuffizienz (Linke Herzkammer ist beeinträchtigt)
- Rechtsherzinsuffizienz (Rechte Herzkammer ist beeinträchtigt)
- Globalinsuffizienz (Beide Herzkammern ist beeinträchtigt)
Außerdem wird unterschieden zwischen einer…
- kompensierten Herzinsuffizienz
- dekompensierten Herzinsuffizienz
Bei der kompensierten Herzinsuffizienz tragen eine Steigerung der Herzfrequenz, Herzmuskelhypertrophie (Vergrößerung der Herzmuskelzellen), Erhöhung des Gefäßtonus und die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Mechanismus dazu bei, dass ein gerade noch ausreichendes Herzzeitvolumen gefördert werden kann.
Dies ist bei der dekompensierten Herzinsuffizienz nicht mehr der Fall, da diese Mechanismen nicht mehr ausreichend sind, um das erforderliche Volumen zu fördern.
Eine akute Herzinsuffizienz entwickelt sich binnen weniger Stunden oder Tagen. Die chronische Herzinsuffizienz entsteht über mehrere Monate oder gar Jahre hinweg.
Chronische Herzinsuffizienz
Die chronische Herzinsuffizienz entsteht über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder Jahre aufgrund vorhandener Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hierzu zählen..
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Herzwandaneurysmen
- Kardiomyopathien
- Herzklappenfehler
- Herzentzündungen
- Chronische Hypertonie
Aufgrund dieser Erkrankungen kommt es im Laufe der Zeit zu einer Pumpschwäche, mit der Folge von einem..
- Rückwärtsversagen: Stauungserscheinungen in den Venen und den vorgeschalteten Organen &
- Vorwärtsversagen: Verminderung des Herzzeitvolumens und einer peripheren Minderdurchblutung
Linksherzinsuffizienz
Aufgrund des Rückwärtsversagens kommt es bei der Linksherzinsuffizienz zu einer Stauung des Blutes im Körperkreislauf. Das Leitsymptome hierbei ist die Dyspnoe (Atemnot).
Infolge des Vorwärtsversagen kommt es zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und einer Leistungsminderung. Die arterielle Minderdurchblutung kann zu Durchblutungssörungen im Gehirn führen, was unter anderem die Symptome einer Demenz verschärfen kann.
Rechtsherzinsuffizienz
Bei der Rechtsherzinsuffizienz kommt es als Folge der Rückwärtstauung zur Stauung des Blutes im Körperkreislauf. Das Vorwärtsversagen betrifft hierbei die Lungendurchblutung. Infolge des eingeschränkten Auswurfvolumens des rechten Ventrikels wird die Lunge schlechter durchblutet. Die Sauerstoffsättigung des Blutes verringert sich.
Die NYHA-Stadieneinteilung (externer Link) einer Herzinsuffizienz erfolgt anhand subjektiver Beschwerden. (NYHA = New York Heart Association).
Diagnostik der Herzinsuffizienz
Die Diagnostik einer Herzinsuffizienz erfolgt durch…
- Anamnese
- Körperliche Untersuchung
- EKG (Elektrokardiogramm)
- Röntgendiagnostik
- Labordiagnostik
- Echokardiografie
- Ergometrie
- Spirometrie (Bestimmung der Lungenfunktion)

Zur Diagnostik der Herzinsuffzienz kommen unter anderem moderne Ultraschallgeräte zum Einsatz!
Behandlung der Herzinsuffizienz
Die Maßnahmen zur Behandlung der Herzinsuffizienz umfassen…
- Allgemeine Maßnahmen, um das Herz zu entlasten
- Behandlung von Erkrankungen, die ursächlich für die Herzinsuffizienz waren
- Medikamente, die zu einer Stärkung der Herzkraft führen
Allgemeine Maßnahmen zur Behandlung der Herzinsuffizienz
Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen insbesondere Veränderungen des Lebensstils…
- Nikotin- & Alkoholkarenz
- Psychische Entlastung
- Leicht verdaulich Kost / mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen
- Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr
- Körperliche Betätigung nach Arztanordnung
Mögliche Krankheiten, welche die Ursache der Herzinsuffizienz darstellen können, sind…
- Hypertonie
- Anämie
- Schilddrüsenüberfunktion
- Herzklappenerkrankungen
Ziel der Therapiemaßnahmen ist es unter anderem, Symptome und mögliche Folgen dieser zugrundeliegenden Erkrankungen zu reduzieren.
Es gibt zahlreiche Medikamente, die zu einer Verstärkung der Herzinsuffizienz führen können. Hierunter fallen…
- Antidepressiva
- Glucocorticoide
- Neuroleptika
- Interferon
- Zytostatika
Medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung der Herzinsuffizienz
Entsprechend dem NYHA-Stadium, in dem sich der Betroffene nach Angabe der Arztes befindet, erfolgt die medikamentöse Therapie mit…
- Betablocker -> Diese hemmen den Einfluss des Sympathikus auf das Herz
- ACE-Hemmer -> Sie erweitern die Gefäße und entlasten hierdurch das Herz
- Herzglykoside -> Steigern die Herzkraft
- Diuretika -> Dienen der Ausschwemmung von Ödemen
- Aldosteronantagonisten -> Förderung der Diurese (Wasserausscheidung)