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Hypotonie

 

Definition

Dauerhafte Erniedrigung des Blutdrucks auf systolische Werte, die unter 100 liegen! („Der erste Wert!“)

 

Ursachen für eine Hypotonie

Insbesondere bei älteren Menschen tritt ein erniedrigter Blutdruck aufgrund folgender Erkrankungen / Tätigkeiten auf:

 


Bild: Ein blutdruckgerät zeigt einen niedrigen Wert an!

Das Blutdruckgerät zeigt einen Wert von 75/55 mmHg! Ein eindeutiges Zeichen für Hypotonie, denn der Wert ist deutlich zu niedrig! Ein optimaler Blutdruckwert ist ~ 120/80 mmHg!

Orthostatische Hypotonie

Entstehung der orthostatischen Hypotonie

Die orthostatische Hypotonie kennzeichnet sich durch ein Absinken des systolischen Blutdrucks um mehr als 20 mmHg, wenn der Pflegebedürftige mobilisiert wird (Lageveränderung | Liegen -> Sitzen). Bei der Veränderung vom Liegen zum Stehen versacken oftmals über 500 ml in der unteren Körperhälfte, da die Anpassung des Körperkreislauf zu langsam erfolgt.

Auch nach den Mahlzeiten kann der Abfall des Blutdrucks besonders stark ausgeprägt sein. Grund hierfür ist die Tatsache, dass aufgrund der Verdauungsvorgänge mehr Blut im Verdauungssystem benötigt wird. Dieses Blut fehlt dann im restlichen Körperkreislauf und es kommt zu einem Abfall des Blutdrucks.

 

Symptome & Diagnosestellung der orthostatischen Hypotonie

 

Häufig vorliegende Symptome sind:

  • Schwindel (Betroffene berichten dann über ein „Schwarzwerden vor den Augen!“)
  • Kopfschmerzen
  • Herzklopfen

 

Die Diagnosestellung erfolgt durch den sogenannten „Schellong-Test“. Durch diesen können Regulationsstörungen des Blutkreislaufes festgestellt werden.

Bei diesem Test wird der Blutdruck zunächst in Ruhe gemessen. Der Klient bleibt 5-10 Minuten liegen und es wird jede Minute der Puls und Blutdruck gemessen.

Bild: Schellong-Test (Übersicht)

Der Schellong-Test dient der Diagnosestellung von Hypotonie!

 

Anschließend wird der Patient aufgefordert, schnell aufzustehen. Die Stehbelastung dauert ebenfalls wieder 5-10 Minuten und der Puls, sowie Blutdruck, wird jede Minute erneut gemessen.

Sofern der Klient gesund ist, kommt es unter dieser orthostatischen Belastung zu einem leichten Anstieg der Herzfrequenz. Der systolische Blutdruck bleibt gleich oder sinkt leicht ab (jedoch nicht mehr als 20 mmHg). Der diastolische Blutdruck wiederum steigt leicht an (maximal 15 mmHg) oder fällt ebenfalls leicht (maximal 10 mmHg).

Leidet der Klient jedoch an einer orthostatischen Hypotonie, dann kommt es bei der Stehbelastung zu einem systolischen Blutdruckabfall von mehr als 20 mmHg und zu einem diastolischen Blutdruckabfall von über 10 mmHg!

Behandlung der Hypotonie

Behandlung von Hypotonie (Übersicht)
Die medikamentöse Behandlung und allgemeine Maßnahmen bei Hypotonie!

 

 

Allgemeine Maßnahmen zur Behandlung der Hypotonie sind:

  • Beim Positionswechsel vom Liegen zum Sitzen zunächst am Bettrand sitzen bleiben und mit den Füßen kreisen
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Längeres Stehen, insbesondere unter Sonneneinstrahlung, vermeiden
  • Kochsalzsubstitution
  • Schlafen oder Ruhen in Oberkörperhochlagerung
  • Kaffee oder schwarzer Tee -> haben eine anregende Wirkung
  • Kompressionsstrümpfe tragen
  • Körperliche Aktivität -> diese verbessert die Regulationsmechanismen
  • Frische Luft
  • Kalte Armbäder

Medikamentöse Behandlung einer Hypotonie

Die medikamentöse Behandlung der Hypotonie erfolgt durch Ergotamin und Etileferin.

Laut Priscus-Liste (Liste von Medikamenten, die Personen über 65 Jahre nicht erhalten sollten) soll Ergotamin bei älteren Patienten nicht eingesetzt werden, weil noch nicht sichergestellt wurde, ob die Sicherheit und Wirksamkeit gewährleistet werden kann. 

Etileferin (Effortil®) ist ein Arzneistoff, der die Wirkungen des Sympathikus erhöht. Als Folge kommt es zur Kontraktion der glatten Gefäßmuskulatur (Vasokonstriktion), in Verbindung mit einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks.

Wegen der zahlreichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen, sollten Medikamente aus der Gruppe der Sympathomimetika insbesondere bei älteren Menschen zurückhaltend verabreicht werden.

Mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind:

  • Unruhe
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Herzklopfen
  • Muskelzittern

 

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