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Geschichte der Pflanzenheilkunde

 

Seit Menschengedenken ist die Pflanzenheilkunde wichtiger Bestandteil unserer Spezies. Bereits vor tausenden von Jahren nutzten unsere Vorfahren die Kräfte der verschiedensten Pflanzen unseres wunderschönen Planeten. Heute können wir von dem Wissen, welches sich über Jahrtausende angesammelt hat, profitieren.

In der Vergangenheit war das Heilen mit Pflanzen in einen Soziokulturellen und rituellen Kontext eingebunden. Die Druiden, Schamanen, Magier, Hexen, Priester und Heiler nutzten die Heilkräfte der Pflanzen und führten dabei Rituale zu Ehren der Pflanzengeister ab. Bei diesen Ritualen war oft die gesamte Gemeinschaft eingebunden. Unsere Vorfahren hatten noch keine medizinischen Geräte, mit denen sie die Wirkstoffe der Pflanzen extrahieren und untersuchen konnten. Sie mussten daher mittels Versuch und Irrtum ausprobieren, welche Pflanzen bei welchen Krankheiten eingesetzt werden konnten. Oder hatten unsere Vorfahren doch eine Art Eingebung, einen spirituellen Kontakt zu den „Devas“ – Pflanzengeistern, wie es in nahezu jeder geschichtlichen Kultur überliefert wird?

Egal ob Überlieferungen der Maya, Schamanen in Peru oder Brasilien, Magier des Mittelalters oder die alten ägyptischen Völker – alle berichten von solchen „archaischen“ Erlebnissen und der Fähigkeit, mit den Geistern der Pflanzen in Kontakt zu treten. Mit diesen konnten sie in spirituellen Reisen – in tiefen Mediationen, bzw. in tiefster Extase – oder in ihren Träumen Kontakt aufnehmen. Auf diese Weise erhielten sie Eingebungen, durch die sie die Kräfte, die korrekte Anwendung und den Nutzen der Pflanzen kennenlernen konnten.

Meditative Zustände werden durch Musik, Tanz oder halluzinogene Pflanzen erreicht

Teilweise wurden diese tiefen Mediationen oder ekstatischen Zuständen mittels Musik oder Tanz erreicht. Andere Völker wiederum berichten von der Anwendung halluzinogener Substanzen, die ihnen diese Visionen und Eingebungen schenkten. In der Vergangenheit wurden Krankheiten damit verbunden, dass die erkrankten Personen von bösen Geistern besessen waren. In unserer Kultur wurden diese als Dämonen bezeichnet, welche durch die Pflanzengeister ausgetrieben werden mussten. Nur dann war es den Menschen möglich, die Krankheit zu besiegen und wieder genesen zu können.

Dieses Wissen wurde über die Jahrtausende hinweg mündlich überliefert und wurde von einer Generation an die nächste weitergegeben. Dank mündlichen und vor allem schriftlichen Überlieferung kann belegt werden, dass die Anwendung von Pflanzen zur Heilung der Menschen schon seit Urzeiten eine wichtige Rolle spielt.

Baum mit Gesicht - Geschichte der Heilpflanzen (Bild)

Unserer Vorfahren waren der Ansicht, dass alle Lebewesen beseelt sind. Durch Meditation oder tiefe Extase konnten sie Kontakt zu den Pflanzengöttern herstellen!


 

Der Heiler des Clans bereitet ein Ritual vor (Bild)

Unzählige Tierarten nutzen die Kräfte von Pflanzen, um Krankheiten zu bekämpfen oder vorzubeugen!

Tiere nutzen die Kräfte von Pflanzen, um Krankheiten zu bekämpfen!

Unsere Vorfahren haben sich insbesondere das Verhalten und Wissen der Tiere zueigen gemacht, wie die Heilung der Natur vonstatten geht. Diese Tatsache konnte in verhaltenswissenschaftlichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen werden. Den Tieren ist es möglich, Krankheiten zu diagnostizieren und durch Ausprobieren haben sie heilkräftige Heilpflanzen entdeckt. Mit diesen heilten sie sich und ihre Jungen – das erlangte Wissen reichten sie an die nächste Generation weiter. 

Zahlreiche Tierarten fressen bei Verdauungsstörungen spezifische Kräuter, um den Verdauungstrakt wieder in Gang zu bringen und die Peristaltik zu fördern! Es folgen einige weitere Beispiele von Tieren, die sich bei verschiedenen Erkrankungen oder Verletzungen die Kräfte der Pflanzen zunutze machen.

Beispiele verschiedener Tiere, die gezielt Pflanzen nutzen

Sind Schafe verwundet, wälzen sie sich in Schafgarbe und fressen diese Pflanze auch vermehrt, da sie eine wundheilende Komponente besitzt und auch den Verdauungstrakt aktiviert.

Gämse hingegen wälzen sich bei Verletzungen in Alpenwegerich, der eine antibiotische Wirkung entfaltet.

Feldhasen nutzen die Kräfte des Thymian, Spitzwegerich, der Kamille und vielen weitere Heilpflanzen, da sie ohne deren heilenden Kräfte an Parasiten zugrunde gehen würden.

Leiden Wölfe an Darmstörungen, dann fressen sie Brennnesseln, bis sie erbrechen können und die Störungen dadurch behoben werden.

Stare polstern ihre Nester mit Schafgarbe, Bärenklau, Silberweide und Wisenkerbel aus, wodurch ihre Jungen vor Parasiten geschützt werden.

Spatzen in Kalkutta schützen sich vor einer Malariaepidemie mit frischen Blättern des Caesalpina-pulcherrima- Baumes. Diese Blätter enthalten den Wirkstoff Chinin, der Malaria entgegenwirken kann.

Erkrankte Affen kauen Rinden, um Bauchschmerzen zu lindern, oder haarige und bittere Kräuter, wenn sie an Durchfall leiden – sie werden dadurch von Parasiten und Bandwürmern befreit und die Symptome werden gelindert.

In Costa Rica gibt es die sogenannten „Kapuzineraffen“, die sich mit Zitrusfrüchten einreiben – die Ätherischen Öle dieser Früchte lindern den Juckreiz!

Feldhasen auf Wiese (Bild)

Feldhasen würden ohne die Kräfte des Thymian, Spitzwegerich, der Kamille uvm. an Parasiten zugrunde gehen!

Forscher aus Japan fanden heraus, dass weibliche Affen, die sich in der Schwangerschaft befinden, vermehrt Pflanzen fressen, die Gerbstoffe enthalten – mit der Folge einer verringerten Anzahl an Fehlgeburten!

 

Bärenmutter und -jungen auf Feld

Bären nutzen den Saft der Osha-Wurzel, um die Wundheilung zu fördern!

Bären behandeln Wunden und führen eine Wurmkur durch!

Erleiden Bären eine Wunde, dann nutzen sie den Saft der Osha-Wurzel – dieser wird von ihnen ausgegraben und gekaut. Bevor die Winterruhe eintritt, fressen sie scharfkantiges Gras, gewissermaßen als prophylaktische Maßnahme gegen Würmer.

Haben sich Seehunde eine Verletzung zugezogen, so wickeln sie sich mit einer Bandalge (einzellige Alge) ein. Diese verschließt die klaffende Wunde und enthält zudem antibiotische, sowie pilztötende Stoffe.

Haben sich Rehe eine Wundinfektion zugezogen, dann wälzen sie sich in bestimmtem Moos, welches keimtötende Stoffe

Hinweise zur Anwendung von Heilkräutern gibt es auf der ganzen Welt

Die Anwendung von Heilpflanzen lässt sich bis weit vor unsere Zeitrechnung zurückverfolgen. Im Irak, genauer in Shanidar – eine Höhle im Norden des Iraks in der Provinz Erbil der autonomen Region Kurdistan – fand Ralph Solecki zwischen 1951 und 1960 ein eta 60.000 Jahre altes Grabt entdeckt. In dem Grab waren die Verstorbenen auf Büscheln blühender Heilkräuter gebettet. Die Blüten dieser Kräuter wurden im Laber analysiert. Durch die Analyse des Blütenstaubs konnten insgesamt 28 unterschiedliche Heilpflanzen identifiziert werden. Zu diesen zählten unter anderem Eibisch, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Flockenblume, Meerträubel, Greiskraut, Beifuß, Traubenhyazinthe und großer Wegerich. Die Pflanzen waren auf dem Boden verstreut worden, die genauen Gründe, warum dies geschah, konnte nie mit Sicherheit herausgefunden werden. 


Schriftliche Überlieferung aus dieser Zeit gibt es leider nicht, jedoch konnten sich aufgrund der Funde in prähistorischen Gräbern Rückschlüsse gezogen werden. Neuere Quellen (Prof. Joao Zilhao – Universität Lissabon; dieser hat einen Vortrag über die Entwicklungsgeschichte des Neandertalers an Universität in Köln gehalten) werden ein, dass es sich bei diesen Kräutern auch lediglich um einen Vorrat von Nagetieren gehandelt haben könne. 

Am Bodensee, in Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit, fanden Wissenschaftler Samen von Kümmel, Holunder, Schlehe, Brombeeren und viele weitere. Auch der bekannte Steinzeitmensch „Ötzi“ trug zahlreiche verschiedene Heilkräuter bei sich, die er in einem verstaut hatte.


Geschichte der Heilkräuter – 3000 vor Christus

In Mesopotamien wurden Keilschrifttexte gefunden, die zahlreiche pflanzliche Rezepturen enthalten. Die Funde stammen vom „fruchtbaren Halbmond“. Der fruchtbarer Halbmond ist die im Jahre 1916, von James H. Breasted  eingeführte, Bezeichnung für das Winterregengebiet am nördlichen Rand der Syrischen Wüste, welche sich im Norden an die arabische Halbinsel anschließt.

Bodensee

In Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit, am Bodensee in Deutschland, fanden Wissenschaftler Samen von Kümmel, Holunder, Schlehe, Brombeeren und viele weitere.


Ägypten - Pyramide und Kamel hinter Ankh

In Ägypten behandelten die Frauen ihre Familienmitglieder oft selbst. Ihr medizinisches Wissen erhielten sie von den Priestern aus den Tempeln!

Geschichte der Heilkräuter – 2500 vor Christus

Knapp 500 Jahre später wurden erste schriftliche Belege einer Ärztin aus Ägypten entdeckt. Bei der Ärztin handelte es sich um Merith Ptha, einer gelehrten Dame aus Ägypten. Die Frauen im ägyptischen Reich waren sehr gebildet und konnten eine große Freiheit genießen. Ihr Wissen bezüglich der Zubereitung von Heilmitteln erhielten sie von den Priestern aus den Tempeln.

Viele Krankheiten innerhalb der Familie wurden von den Frauen selbst behandelt. Nach heutigem Wissen wurden den kranken Personen innerhalb der ersten Vier Tage nach Beginn der Erkrankung keine Arzneimittel verabreicht. Der Natur sollte nicht dazwischen gepfuscht werden und die Menschen sollten die Möglichkeit erhalten, auf natürlich Weise zu kurieren. 

Geschichte der Heilkräuter – 1900 vor Christus

Auf diese Zeit gehen die ersten Überlieferungen der indischen Heilkunde zurück. Gemeint ist hiermit der Ayurveda („Lehre vom langen Leben“). Niedergeschrieben wurde die ayurvedische Heilkunst jedoch erst knapp 700 Jahre in einem Lehrbuch. Das Lehrbuch geht auf den indischen Arzt Sushrute zurück. Bereits damals wurden Heilpflanzen wie Sandelholz, Aloe, Rauwolfia oder Ingwer genutzt, die auch heute wieder vermehrt Einzug ins Gebiet der Medizin finden. 

Da die Menschen in Indien stets wilden Tieren ausgesetzt sind, wurde aus den Knollen des Eisenhuts ein Pfeilgift hergestellt, um sich vor Tigern, Panthern und Krokodilen zu verteidigen. Eisenhut findet auch heute noch bei der Behandlung von Gicht, Neuralgien und Rheuma Anwendung. 

Dem indischen Hanf wird gehuldigt, als handele es sich dabei um eine Gottheit. Auch heute noch werden die Blattspitzen gekaut, oder sie werden mit Honig, Butter oder als Gewürz angesetzt, bzw. in der Wasserpfeife geraucht. 

Ayurvedische Heilkunst

Ayurveda ist eine traditionelle indische Heilkunst, die bis heute unzählige Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat. In Asien, insbesondere in Indien, wird Ayurveda als Heilmethode auch wissenschaftlich gelehrt und von der Bevölkerung akzeptiert.


 

Turmbau zu Babel

Keilschriftüberlieferungen des babylonischen Königs Hammurapi enthalten zahlreiche Hinweise zur Anwendung von Heilpflanzen!

Geschichte der Heilkräuter – 1700-1600 vor Christus

Funde aus ägyptischen Königsgräbern, deren Ursprung auf ca. 1600 vor Christus geschätzt werden, zählen zu den umfangreichsten Überlieferung, die je entdeckt wurden – eindrucksvolle Werke der Heilkünste unserer Ahnen. 

Dabei ist das „Papyrus Ebers“, welches bei Ausgrabungen im Jahre 1874 von dem Leipziger Ägyptologen Ebers entdeckt wurde, das wohl berühmteste Fundstück von allen. In diesem sind 877 Rezepte mit unzähligen Heilpflanzen enthalten, z.B. Myrrhe, Wacholder, Knoblauch und Thymian. Die Länge dieser einzigartigen Schriftrolle beträgt sagenhafte 20 Meter! Die „Kahun-Papyrusrolle“ wird etwa auf die gleiche Zeit datiert, befasst sich allerdings spezifisch mit Frauen- und Kinderkrankheiten. 

Die Keilschriftüberlieferungen des babylonischen Königs Hammurapi im Zweistromland entstammen ebenfalls dieser Zeit. In seinem Gesetzbuch finden sich zahlreiche Hinweise zur Anwendung von Heilpflanzen. Hammurapi war von 1792 bis zu seinem Tode 1750 vor Christus der 6. König der ersten Dynastie von Babylonien. Er trug den Titel König von Sumer und Akkad.

Theaterszene Babylons

Theaterkulisse einer Szene des alten Babylon!


Geschichte der Heilkräuter – 500-400 vor Christus

Pythagoras von Samos (ca. 565-480 vor Christus) beschäftige sich umfangreich mit Heilpflanzen, Diäten und einem geordneten Lebensrhythmus, welche allesamt der Erhaltung und Wiedererlangung der Gesundheit dienen sollen. Eines seiner bekannten Zitate:“.. der ganze Himmel ist Harmonie und Zahl“ gibt dabei schon einen tiefen Einblick und sollte wahrhaft zu denken geben!

Hippokrates von Kos (460-370 vor Christus), aus dem Griechenland der Antike, ist ein weiterer Meister dieser Zeit, welcher der Menschheit unglaubliches Wissen vermittelt hat. Er agierte seinerzeit als Wanderarzt und dürfte, dank des hippokratischen Eides, auch heute noch jedem Menschen ein Begriff sein. Auch heute gilt er noch als geistiger Vater der modernen Medizin. Er lehrte der Menschheit das Wissen der Natur und wie ihre Kräfte zur Reinigung und Heilung des menschlichen Körpers genutzt werden können. Die Kombination von Heilpflanzen, leichter Kost, Wasser und frischer Luft nutzte er, waren seiner Meinung nach der Weg zu langfristiger und natürlicher Genesung.

Hippokrates von Kos:“Lasst eure Heilmittel Nahrungsmittel sein und eure Nahrungsmittel Heilmittel“!

Der berühmte Lehrsatz von Hippokrates:“Lasst eure Heilmittel Nahrungsmittel sein und eure Nahrungsmittel Heilmittel“ ist ein weiterer Wegweiser. Er besagt, dass die Ernährung so vielfältig und umfangreich sein soll, dass die verwendeten Lebensmittel zur Prophylaxe und Genesung dienen sollen – Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sollen dem Menschen Heilung schenken. Dennoch sollte nicht der Irrglaube entstehen, dass die Schulmedizin – mit all ihren Medikamenten und Behandlungsmethoden – keine Rolle mehr spielen solle, wenn man sich nur ausgewogen und gesund ernährt. Ein Glaube, der einen tödlichen Ausgang haben könnte! 

 

Pythagoras - Büste

Pythagoras von Samos (ca. 565-480 vor Christus) beschäftige sich umfangreich mit Heilpflanzen, Diäten und einem geordneten Lebensrhythmus!


Hippokrates - Zitat

Hippokrates von Kos:“Lasst eure Heilmittel Nahrungsmittel sein und eure Nahrungsmittel Heilmittel“!

Im Jahre 350 vor Christus verfasste Theophrast (371-287 vor Christus) die „Naturgeschichte der Pflanzen“. Dieses Werk umfasst und beschreibt circa 450 verschiedene Heilpflanzen. Theophrast war ein Schüler des berühmten Aristoteles.

Zu dieser Zeit gelangten auch Schätze der Arzneikunst mongolischer Völker zu den Griechen. Zu diesen Heilmitteln zählte etwa die schwarze Nieswurz, die bei uns auch als „Christrose“ bekannt ist. Sie fand als Droge für das Herz Anwendung, denn sie soll im menschlichen Körper eine Wirkung entfalten, die denen von Digitalispräparaten (oder auch Herzglykoside genannt) ähnelt. Herzglykoside bezeichnet eine Gruppe von Wirkstoffen, die auf das Herz eine die Schlagkraft steigernde (positiv inotrope) und die Herzfrequenz senkende (negativ chronotrope) Wirkung ausüben. Diese Medikamentengruppen findet etwa bei bestehender Herzinsuffizienz (heute eher selten) oder einer supraventrikulären Tachykardie, vor allem des tachykarden Vorhofflimmerns, Anwendung.

Der lateinische Name der schwarzen Nieswurz ist „Helleborus niger„. „Helleborus“ bedeutet übersetzt in etwa „die tödliche Speise“. Aus dem lateinischen Namen lässt sich daher auch die Giftigkeit dieser Pflanze ableiten und muss berücksichtigt werden!


Geschichte der Heilkräuter – 200 vor Christus

1Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Überlieferungen von griechischen Frauen, welche überragende Fähigkeiten in der Kunst der Kräuterheilkunde vorzeigten. Ein Beispiel aus der griechischen Mythologie ist 2Helena, die heutzutage als bedeutende Heilerin und Kräuterkundige gilt und Ihnen möglicherweise aus der „Odyssee von Homer“ ein Begriff ist. Ihre Legende besagt, dass sie die Kräuterkunde als junge Frau bei Polydamna, einer 3ägyptischen Königin, erlernt hatte. Von dieser lernte sie verschiedenste 4Kräuterrezepturen kennen, unter anderem den berühmten Saft 5„Nepenthes“, der unter anderem auch mit 6Schlafmohn und 7Haschisch gemixt wurde. Diesen Saft überreichte Helena dem Heldensohn 8Telemachos, der in der Schlacht um Troja unzählige Gefährten verloren hatte und an unerträglichen Schmerzen litt. Der 9Zaubertrunk der Helena lies Telemachos die Schmerzen und Sorgen vergessen. Der 10Alant (Inula helenium), entstand der Legende nach aus Helenas 11Tränen, als sie den Verlust des Steuermanns Canopos beklagte.

Nepenthes - Pflanze

Nepenthes ist eine Bezeichnung der griechischen Mythologie und bedeutet soviel wie: sorgenfrei, kummerstillend oder „Zauberkraut“!


Pythia - griechisches Orakel

Pythia war die Bezeichnung für die amtierende weissagende Priesterin im Orakel von Delphi!

Weitere bekannte Kräuterkundige dieser Zeit sind die Pythia. Pythia war die Bezeichnung für die amtierende weissagende Priesterin im Orakel von Delphi, die in veränderten Bewusstseinszuständen (Trance) ihre Prophezeiungen verkündete. Die Priesterin saß im Adyton des Apollontempels auf einem Dreifuß, direkt über einem Erdspalt. Aus diesem Spalt traten Gase aus, welche die Pythia in eine Art Trance versetzten. Die prophetische Gabe wurde ihr, nach damaliger Vorstellung, durch die Besessenheit des Gottes Apollon verliehen.

Zur damaligen Zeit wurde eine Pythia aus den Einwohnerinnen von Delphi auserwählt. Nach heutiger Meinung hat, jedenfalls die meiste Zeit lang, der Stand der Damen, aus dem die Pythia ausgewählt wurde, keine Rolle gespielt. Ursprünglich erfolgte die Weihung zur Priesterin in der Jugend. Im Laufe der Zeit sollen die Delphier jedoch beschlossen haben, dass Amt der Pythia nur noch betagten Frauen zu übergeben. Selbstverständlich musste eine Pythia Jungfrau sein und bleiben, um den Kontakt zu den Göttern zu verstärken!

Die Prophezeiungen sollen Folge eines Sauerstoffmangels gewesen sein!

Eine neue These eines griechisch-italienischen Forscherteams, welches unter der Leitung des italienischen Geologen Giuseppe Etiope stand, lautet, dass in der relativ kleinen Kammer, in welcher sich die Pythia aufhielt, der Sauerstoff durch ansonsten nicht giftige Gase verdrängt wurde. Infolge des Sauerstoffmangels bei der Pythia, kam es bei ihr zu einer Art Trunkenheit, die letztlich als Prophezeihung verkauft wurden. Vermutlich litt auch der Rest des Volkes an Sauerstoffmangel, was Experten bisher jedoch nicht bestätigen konnten.

In dem sagenhaften Werk De divinatione (Über die Wahrsagung) bemerkte Cicero:“Im übrigen meine ich, dass es auch gewisse Ausdünstungen der Erde gab, die in den Geist eindrangen, so dass er Orakel ausstieß.“ Plutarch, ein griechischer Schriftsteller, bezeugte zudem, dass eine Pythia einst infolge der Ekstase, die durch die Dämpfe verursacht wurde, unter schmerzhaften Krämpfen starb. 

Wie bei einem solchen Anfall zu erwarten ist, waren die Prophezeihungen der sterbenden Pythia unverständlich, weshalb Priester, im Dienste der Götter, diese später für das Volk übersetzten. Die Götter fanden daraufhin schnell eine neue Pythia, nachdem die Trauerzermonien der vorangegangen Pythia absolviert waren.

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